Wer hat als Kind nicht davon
geträumt, in einem Zirkus zu leben?
Wie gerne wollte ich hoch oben unter der Zirkusdecke als Seiltänzerin „schweben“. Geübt habe ich mit meinem Springseil auf dem Wohnzimmerteppich. Mein Kindergartenfreund Marco spielte den starken Artist an den Ringen, den alle für den Flug durch die Manege und den gelungenen Salto bewundern. Jeden Tag Popcorn, Zuckerwatte, lustige Clowns und Ponyreiten…. Klingt das nicht nach einem Traumleben?
In der vergangenen Woche habe ich mir diesen großen Traum erfüllt. Nein, ich habe mich nicht todesmutig vom Tanzseil gestützt, sondern mir wurde die Türe zu dieser ganz besonderen Welt geöffnet. Ich durfte eintreten in die Welt des Zirkus.
Die Zirkuswelt beginnt schon vor dem Zelt. Bevor ich es überhaupt betrete, fallen mir die vielen Wohnwagen, Anhänger und kleineren Zelte ins Auge. Ich bin gespannt wie viele Menschen hier leben und gemeinsam diesen Weg gehen. In diesem Moment laufen mir ein sechsjähriges, zuckersüßes Mädchen und ein aufgeweckter Dreijähriger entgegen. „Machst Du heute Fotos von uns?“ Sofort habe ich das Gefühl angekommen zu sein. Schon kommt der große, stolze Bruder um die Ecke und versucht die kleine Rasselbande zu „bändigen“. Kann man besser empfangen werden? Kaum angekommen, schon mitten drin.
Und so geht es weiter. Ich darf mir alles anschauen, darf zu den Tieren (zwei Ponys, drei kleine Ziegen und wie in fast jeder Familie, die Meerschweinchen). Danach betrete ich die noch dunkle Manege und der Duft von Sägespänen steigt mir in die Nase. Spätestens jetzt wird mir klar, dass ich mir wirklich gerade einen Traum erfülle. Aber was duftet da noch so unvergleichlich? Jaaaa natürlich: POPCORN!
Während die ersten Gäste eintreffen, suche ich mir meinen Sitzplatz in der ersten Reihe aus und mache kurz ein Foto von der noch im dunklen liegenden Manege. Um mich herum beginnt ein reges Treiben. Gerade als sich die erste Stuhlreihe füllt und der große, stolze Bruder feststellt, dass seine Klassenlehrerin ebenfalls die Vorstellung besucht, wird nicht nur er nervös. Denn noch einen Tag zuvor habe ich gelesen: „Wenn man meint, dass man fotografieren kann, sollte man sich der Herausforderung stellen und in den Zirkus gehen.“
Die 90minütige Vorstellung beginnt. Ich sehe vier Artisten mit Leib und Seele, die ununterbrochen Kostüme wechseln, Requisiten bereitstellen, Musik und Licht bedienen und die Zuschauer begeistern! Feuerschlucker, Clowns, Luftakrobatik, Messerwerfer, Kleintierdressuren, Rola-Rola und vieles mehr… Ja, ihr habt richtig gelesen - es sind VIER Artisten, die den ganzen Zirkusbetrieb alleine stemmen – und drei Kinder, die schon jetzt die Manege und den Applaus lieben.
Nach der Vorstellung sehe ich in viele glänzende Kinderaugen, die begeistert Mama, Papa oder den Großeltern von den Ponys, dem Mann der das Feuer in den Mund genommen hat und dem Mädchen, das unter der Decke hing erzählen. Ich sehe ein wenig in die Vergangenheit, denn genauso muss auch ich vor vielen, vielen Jahren geklungen haben, während ich meinen kleinen Popcornrest vom Zirkus stolz nach Hause getragen habe.
Ich ziehe meinen Hut vor einer Familie, die so hart arbeitet um ihren Traum vom Zirkus zu leben und um uns diese Möglichkeit des Träumens zu ermöglichen. Warum nutzen wir diese Möglichkeit viel zu selten? Warum stürmen wir mit unseren Kindern die Indoorspielplätze, anstatt uns mit ihnen gemeinsam verzaubern zu lassen? Warum verbringen wir lieber ein Date mit unserem Liebsten im Kino, anstatt gemeinsam zu träumen? Warum feiern wir nicht einfach Kindergeburtstage mit Clown im Zirkus, anstatt ihn zu uns nach Hause zu bestellen?
Warum nicht einfach im Circus of Fantasy heiraten? Chic mit weißen Tischdecken & Kristallgläsern, wie im Varieté oder zünftig auf dem benachbarten Feld mit Biertischen & Heuballen. Während Eurer Hochzeitsfeier treten Ringakrobaten auf oder die Eistorte wird vom Feuerspucker serviert. An dem schönsten Tag des Lebens ist einfach alles möglich!
Lieber Circus of Fantasy, ich danke Euch, dass ihr mir diesen Einblick ermöglicht habt, dass ihr mir Euer Vertrauen geschenkt habt und dafür, dass dies erst der Anfang ist.
Bis ganz bald
Oona Thim
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